Meine Gedichte:

Die dunklen Tage

Es gibt Tage, an denen könnte ich die ganze Zeit schlafen. 
Nichts macht Spaß, nichts ergibt einen Sinn. 
Gestern war für mich einer dieser verlorenen Tage. 

Ich fühlte mich einsam, obwohl ich nicht allein war. 
Ich war traurig, obwohl nichts Schlimmes passiert war. 
Ich hatte Schmerzen, ohne körperlich verletzt gewesen zu sein.

Ich weiß auch, dass es wieder bergauf gehen wird. 
Diese Tatsache macht meine jetzige Situation  nicht erträglicher. 
Ich fühle mich schlapp, ausgebrannt und nutzlos. 

Mein Unterbewusstsein schützt mich vor allen schlimmen Erinnerungen, zumindest den abgrundtiefsten. 
Depressiv sein oder depressiv verstimmt zu sein bekomme ich mit voller Wucht mit. 
Ich spüre in jeder Zelle wie schlecht es mir geht und wie traurig ich bin, ohne einen Grund zu haben. 

Am schönsten sind die Momente dazwischen. 
Die Phasen des „mir geht es gut“. 
Hier fühle ich mich wohl, hier kann ich Ich-Selbst sein. 

Doch diese Phasen halten für gewöhnlich nicht lange an. 
Gefangen im ewigen Kreislauf des Auf und Ab? 
Wer hat dazu schon Lust? 

Bis dahin vegetiere ich weiter dahin.  

(05.05.2019) 

Stufen

Dies ist die Geschichte einer jungen Frau, welche dem Licht in ihrem Leben nicht mehr traute 

Stufen. 


Diese Stufen. 

Diese bekloppten Stufen. 


Warum kann ich sie nicht einfach hinaufsteigen? 


Es scheinen immer mehr zu werden. 

Wie weit noch? 

Wie viele sind es noch? 


Moment. 


Diese Stufe kommt mir bekannt vor. 


Gehe ich die Stufen hinauf oder hinab? 

Bin ich gefangen? 

Gefangen in diesem Kreislauf aus hinauf und hinab? 


Mal gut mal schlecht? 

Mal wundervoll mal schrecklich? 

Mal fantastisch mal unerträglich? 


Ein Licht in der Ferne. 

Es kommt immer näher. 


Diesmal falle ich nicht drauf rein. 

Dieses verfluchte Licht kann mich nicht noch einmal täuschen. 


Kommt es mir zu nahe, dann verschlingt es mich. 

Es verschlingt mich und täuscht ein Gefühl der Glückseligkeit vor.


Nein! 

Es ist eine Falle. 


Diesmal nicht. 

Nach kurzer Zeit in dem Licht spuckt es mich aus, wie ein altes Kaugummi. 


Nein. 


Nicht nochmal. 

Ich bleibe lieber hier. 


Stufen hinaufsteigend. 

Oder eben hinabsteigend. 

 

Meine Beine. 

Dieser Schmerz.


Halt. 


Woher kommt der Schmerz? 


Der Schmerz wandert von den Beinen in mein… 

Er wandert in mein Herz. 


Was ist dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit? 

Es fühlt sich kalt an. 

Mir ist so kalt. 


Meine Beine können mich nicht mehr tragen. 


Wo ist das Licht? 


Bitte komm zurück! 

Ich verspreche, dich nie wieder zu vergraulen! 


Liebes Licht, komm zurück! 

Ich kann diese Stufen nicht ohne dich besteigen! 


(28.09.2020)


Gedicht an einen Freund

Ein Mann mit Verstand und Herz:

 

Martin ist ein schlauer Mann,

der ganz viele Sachen kann

 

Belesen und gebildet ist er

Wenn Martin es nicht weiß, dann wer?

 

Seine Ordner fein sortiert

Das Essenzielle ist dokumentiert

 

Auch vor Technik scheut er nicht zurück

Das Online-Banking funktioniert, zum Glück

 

Er ist stets für einen Spaß zu haben

Was kann ich jetzt noch Schönes sagen?

 

Martin ist schlau, das ist klar

Doch auch sein Herz ist wunderbar


(09.11.2021)